Zunächst sind die Langzeitergebnisse noch nicht bekannt. Derek McMinn hat die ersten Implantationen 1991 durchgeführt, in größeren Stückzahlen wird der Oberflächenersatz der Hüfte erst seit etwa 1996 verwendet. Eigene 10-Jahres-Ergebnisse bestätigen unsere anfänglichen Hoffnungen. Vom Abrieb her wäre eine mechanisch Haltbarkeit über 30 Jahre dagegen denkbar.
Allerdings bestehen gegen den Oberflächenersatz der Hüfte berechtigte Bedenken:
Neben den „üblichen“ Risiken (Thrombose, Embolie, Blutung, Nervenschaden, Entzündung, Lockerung, Ausrenkung etc., siehe „Das Kleingedruckte“) weisen die Oberflächenprothesen einige Nachteile auf, die gegen eine kritiklose allgemeine Verwendung sprechen:

  1. Häufigste spezielle Komplikation ist der in den ersten 10 Wochen nach der Operation mögliche Schenkelhalsbruch. Die Häufigkeit von etwa 0,5% entspricht allerdings dem Bruchrisiko bei Standardprothesen. Eine entsprechende Entlastung für die ersten Wochen und eine vorsichtige Rehabilitation erscheint daher notwendig (Gehstöcke, kein Krafttraining, keine Übungen gegen Widerstand oder am langen Hebel).
  2. Selten ist auch das Absterben des Knochens unter der Hüftkappe (0,5%), das innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Abrutschen der Kappe führen kann.
  3. Immer wieder wird vor dem metallischen Abrieb gewarnt, der durch die Oberflächenkorrosion und die Reibung im Metall-Metall-Gelenk entsteht. Die winzigen Abriebpartikel werden im Körper entweder in bestimmten Zellen aufgenommen und gespeichert oder aber auch chemisch angegriffen und gelöst, so dass erhöhte Blutspiegel von Kobalt und Chrom die Folge sind. Bisher konnte der Verdacht auf eine Keimschädigung oder ein Langzeitrisiko, z. B. hinsichtlich einer Tumorförderung nicht nachgewiesen werden. Langzeitstudien an Metall-Metall-Gelenken aus den 60-er Jahren sprechen gegen ein Tumorrisiko durch Metallabrieb.
  4. Bedenken bestehen auch wegen denkbarer allergischer Reaktionen auf Metallabrieb. Eindeutige Daten konnten bisher nicht erarbeitet werden (Stand 2009), das Risiko dürfte aber sehr gering sein, sehr selten wird, fast nur bei Frauen, eine Überempfindlichkeit mit chronisch entzündlichen Veränderungen an der Gelenkschleimhaut beobachtet. Hautteste auf Allergie gegen Kobalt oder Chrom lassen nicht auf mögliche Reaktionen im Körper schließen und sind daher vor einer Operation nicht zu empfehlen. Alternative Werkstoffe (Keramik) sind nicht verfügbar, besser verträgliche, wie Titan, nicht stabil genug.