Die Hüfte ist ein Kugelgelenk, bei der sich eine Kugel in einer etwa halbkugeligen Pfanne so weit bewegen kann, bis dass der Prothesenhals an den Pfannenrand anschlägt. Daraus ergibt sich die Bedeutung des Verhältnisses zwischen Kugel- und Schenkelhalsdurchmesser: Beträgt bei einer Standardprothese und einer Kugel von 28 mm Durchmesser ein Bewegungsumfang von ca. 124°, bei einer Kugel von 32 mm einer von ca. 135°, so erscheint sich ein Vorteil von großen Kugeln zu ergeben. Dies trifft dann zu, wenn der Hals der metallischen Standardprothese weiter so dünn bleibt wie bei der herkömmlichen Standardprothese, also bei einer sog. Großkopfversorgung.

Bei der Kappenprothese bleibt aber der natürliche und relativ dicke Schenkelhals bestehen, so dass es zu einem früheren Anschlag kommen kann. Schont man den Knochen in der alten Hüftpfanne und verwendet die kleinste mögliche Pfanne, wird man auch den kleinstmöglichen Kugelkopf verwenden. Der Bewegungsumfang eines solchen Oberflächen-gelenkes beträgt dann nur etwa 90°, bei weiterem Bewegungsausschlag wird der Schenkelhals am Pfannenrand anschlagen und evtl. die Hüftkopfkappe etwas aus dem Gelenk heraushebeln, was z.B. in einem unguten Gefühl und manchmal einem Klicken im Gelenk führen wird. Kurz – ein Oberflächenersatz hat einen kleineren Bewegungsumfang als eine Standardprothese. Klinische Vergleichuntersuchungen zeigen allerdings keine wesentlichen Nachteile der Kappenprothesen.